Freitag, 20. Januar 2012

Weihnachten - Heimaturlaub

Nach drei Monaten Grossstadt stehen über Weihnachten zwei volle Wochen im 100'000-Seelen-Dorf Winterthur auf dem Programm. Wir freuen uns darauf, alle unsere vermissten Freunde wieder zu sehen, die familiären Weihnachtsfeiern und die obligaten Tage beim Ausspannen auf der Isenfluh.

Die Abreise in London gestaltet sich ruhig. Gemütlich bei einem Glas Roten wird am Vorabend der Zeitplan für die Fahrt zum Flughafen besprochen. Langsam sind wir ja richtig erfahren mit dem Fliegen. Sorgfältig wird alles auf einer Serviette notiert, die dann im Restaurant gelassen wird. Beim Aufschreiben prägt man sichs am besten ein...
Am folgenden Tag wird eifrig die Wohnung mit der offenen Küche geputzt, die Koffer gepackt und der Abfall rausgebracht. Kurz vor dem Gehen läutet es an der Tür - DPD bringt ein unerwartetes Paket ohne Absender (so gross wie unser Koffer) vorbei. Einige Nachforschungen und dreissig Minuten später stellt sich heraus, dass es sich um das Weihnachtspaket von Stefans Firma handelt. Mega nett! Und unser Zeitplan ist glücklicherweise noch lange nicht in Gefahr. Also machen wir uns mit Tube und Zug auf den Weg zum Luton Airport.
Ausgerüstet mit 2 Koffern, Rucksack, Gitarre und Handtasche machen wir unterwegs noch einen kleinen Abstecher in London Downtown, um letzte Besorgungen zu tätigen. Dann geht die zweistündige Reise zum Flughafen weiter.

Angekommen, stellen wir uns hinten an der Gepäckabgabeschlange an. Es ist 5ab. Um 15ab schliesst unser Gate. Rechts von uns ist eine leere Schlange für die Leute, die sich Speedyboarding geleistet haben. Diese wird von uns gekonnt ignoriert. Als rechte Schweizer stehen bis zu letzt an... Um 16ab sind wir an der Gepäckabgabe. Flug verpasst.
Als wir wenig später im Burger King unseren Schock mit einem Double Whopper mit Käse und Speck verarbeiten stellen wir fest, dass unser Reiseplan keine Zeit für Billete kaufen, Umsteigen, Gepäckaufgabe und Gleis suchen beinhaltet hat. Blöd. Dafür freuen wir uns auf eine kurzweilige Nacht im Flughafen Gatwick, am anderen Ende der Stadt. Dort fliegen wir dann pünktlich am nächsten Morgen in die nasskühle Schweiz.

Weihnachten vergehen im Schnelldurchlauf - kein Wunder wenn man jeden Tag Wein trinkt und nur eine Mahlzeit zu sich nimmt. Ankommen, Kaffee, Schlafen, Käse-Fondue, Schlafen, Kaffee mit Freunden, Buchhaltung, Besuch bei Namics Zürich, Bier (danke fürs zahlen!), Schlafen, Kaffee mit Freunden, PC Support,  Buchhaltung, Apéro, Dominion-Session mit zu viel Wein, Schlafen, Programmieren, Weihnachtsfeier I, Schlafen, Kaffee, Backen, Weihnachtsfeier II, Schlafen, Champagner, Apéro, Steuererklärung, Weihnachtsfeier III, Schlafen.



Am 27.12. gehts dann in die Berge und wir geniessen das Berner Oberland in vollen Zügen. Viel Essen und Schlafen ist angesagt., und tagsdurch hält und der kleine Ivo mit seiner Briobahn auf trab. Ausserdem arbeitet Stefan weiterhin fleissig an der neuen Webseite für den jasse.ch Online-Jass.
Zurück im Unterland, steht natürlich der Sylvester an, den wir gemütlich mit guten Freunden beim gemeinsamen Kochen und Spielen hinter uns bringen. Ein ausgezeichnetes Ende fürs 2011!

Im neuen Jahr versuchen wir bis am 5.1 noch möglichst viel rein zu quetschen. Freunde treffen, die kaputten Computer flicken, einen Gutschein am letzten gültigen Tag einlösen, die Steuererklärung abschicken, usw. Und gestärkt durch ein letztes Fondue, machen wir uns früh genug durch das Schneegestöber auf zu Flughafen. Und bevor man sich versieht, schwebt man bereits über dem Hyde-Park (wo Sarah aus dem Flugzeugfenster ein grandioses Luftbild schiesst), und der zweite Teil unseres "Abenteuers Grossstadt" kann beginnen. Dieser beginnt dann genau gleich, wie der erste aufgehört hat: Mit einem stahlblauen, wolkenlosen Morgenhimmel inmitten von London.


Mittwoch, 4. Januar 2012

Hall of fame III


Hall of fame mit Joni

Nur eine Woche nachdem wir Rebekka und Peter verabschiedet hatten, landete mein Bruder Jonathan auf englischem Boden.

Am ersten Abend wollten wir uns nicht lumpen lassen und "bekochten" ihn mit unserem berühmten Beef Steak Tatar. In unserer offenen Küche schmiedeten wir Pläne für die kommenden Tage. Den nächsten Tag hatte ich mir frei genommen, um mit Joni London zu entdecken:
Breakfast at Notting Hill', Walking on Portobello Road, Tube to Liverpool Street, Strolling around Brick Lane, Bus to Holborn, Lunch in Soho, Cafe Boheme, Shopping on Oxford Street, Tube to Notting Hill Gate, Beer at the Champion, Thai at Churchill Arms.

 An den folgenden Tagen musste sich Joni ganz alleine durch den "Grossstadtjungel" kämpfen, während Stefan und ich wieder arbeiten mussten. Abends trafen wir uns mal Downtown für ein Steak im Angus Steak House und einmal bei uns in West Kenny in unserem liebsten SportsPub, wo alle halbwegswichtigen Spiele der Fussballwelt gezeigt werden. Auf den grossen Screens die grossen Spiele, auf den kleinen Screens die kleinen Spiele. Oder so. Ich kenn mich ja wenig aus, doch zusammen mit einem Bierchen schau ich schon mal zu wenn die Nati spielt. Der Zufall wollte es, dass an einem dieser Abende FC Basel auf ManU traf und wir uns das angekündigte Spiel des Jahres im Famous Three Kings anschauen wollten. So trotzden wir zusammen mit zwei AntiManU-Liverpoolern dem Rooney und seinen Kollegen. 90 Minuten und etwas Nervenkitzel später waren wir glücklich und etwas stolz auf Frei und Steller.

Freitagmorgen war dann irgendwie schneller als in einer besuchsfreien Woche. Bevor ich wieder in den Stollen musste und Joni seinen Rückflug antrat, genehmigten wir uns ein nettes Frühstück im Cafe Concerto in High Street Kensington. Joni, mit zwei Gipfeli und Kafi creme und ich mit Scone with Clotted Cream and Lady Grey Tea redeten uns gegenseitig Mut zu. Viel zu wenig lang später kauften wir im Whole Foods gegenüber eine Monatsration des besten Fudge und bye bye...

Wie es weiter ging und warum unsere Überraschungsparty ohne uns stattfand folgt in Bälde.





Hall of Fame II

Big Ben
Unser letzter Post liegt schon über zwei Monate zurück...Uuupsies! So einiges haben wir schon erlebt, doch das letzte Novemberwochenende war ein grosses Highlight. Rebekka & Peter haben sich sehr spontan entschieden uns zu besuchen und dank Lola Lydia*, wurde das auch möglich.

 *BestesMami, SuperGrosi, SterneKöchin uvm.






Weihnachtslichter an Oxfordstreet
Gerade als bei mir so das Heimweh aufkam, eilten Rebekka und Peter zu Hilfe, um die letzten drei Wochen vor Weihnachten zu überbrücken. Hier ist noch anzumerken, dass mich Weihnachtsbeleuchtungen aller Art und "All I want for Christmas" aus Warenhauslautsprechern an mein Jahr in Kanada erinnern, wo ich die schönste Zeit des Jahres ohne meine Familie verbringen musste.

Am Samstagmittag nahmen wir dann Hüsis bei der Gloucester Road Tube Station in Empfang, deponierten das wenige Gepäck im Hotel und stärkten uns bei Muriel's Kitchen in South Kensington. Vor uns lagen knappe eineinhalb Tage und ein Mix von Kultur, Sight Seeing, Pub, Essen, Shopping und Gemeinschaft. So schlenderten wir durch den weltberühmten Portobello Road Market in Notting Hill. Den Spaziergang rundeten wir mit einem Bier ab, bevor wir dann von einem der tollsten Londoner Features Gebrauch machten. Mit dem Barclay Cicle Hire kann man sich an einem der unzähligen SelfServiceDepot ein Velo mieten, von A nach B fahren und bei B wieder ins Depot stellen. So kurvten wir im Linksverkehr durch Notting Hill, nahmen auch mal ein Warnhupton in kauf und landeten wenig später in West Kensington, wo es nur wenige Minuten Fussmarsch zu unserem Zuhause waren. Unsere "Wohnung" war schnell besichtet und nach einem kühlen Bier und wenig Entzücken über unser Gehäuse machten wir uns auf ins KETTNER'S.

Wir genossen einen tollen Abend, bei bestem Essen, begleitet von jazzigen Klängen eines graugekittelten Herrn am weissen Flügel und charmanten Kellnern. Wunderbarst!

London Eye

Der Sonntag begrüsste uns mit blauem Himmel und Sonnenschein. Wir wagten uns Downtown, wo wir uns mit einem guten Cafe au Lait stärkten und etwas durch den Soho Square schlenderten. An der Oxford Street herrscht Kaufrausch und wir liessen uns nur wenig inspirieren, fanden aber das eine oder andere Mitbringsel. Erschöpft liessen wir uns dann in einem Pub nieder und füllten unsere leeren Energiereserven mit Fish&Chips und weiteren Pub Food Köstlichkeiten. Draussen war es schon längstens dunkel, beste Voraussetzungen für das Winterwonderland im HydePark. Was ich mir irgenwie als romantisches Wintermärchen vorgestellt hatte, erwies sich als Albanifest meets Martinimärt gekreuzt mit einer Prise Oktoberfest. Das Wonderland wollte kaum ein Ende nehmen und das Gedränge hielt bis zum allerletzten Weihnachtsramsch-Stand. Geküsst von der klaren Mondsichel und Stefans Wandereifer durchkreuzten wir den Green Park, vorbei am Buckingham Palace, weiter durch St. James' Park und schliesslich vorbei am Churchill Museum zum Big Ben. Das Wunderbare Zifferblatt nahm uns regelrecht in seinen Bann und wir können mit gutem Gewissen behaupten, dass Sight Seeing auch Nachts seine Reize hat! Zu guter Letzt und gar nicht weit vom Big Ben bestaunten wir noch das London Eye (riesiges Riesenrad, das von allen Londonern als MustSee/Do empfohlen wird, doch wenn man nachfragt war noch niemand auf dem Rad), das bestens ausgeleuchtet war und beendeten die SightSeeing-Tour mit einem Thai Curry in South Kensington.


Winterwonderland im Hyde Park



Wir konnten uns noch nicht trennen. So kauften wir vier Bier und liessen das anstrengende Wochenende im Hotelzimmer ausklingen.