Der Plan: Ein Hotel für zwei Nächte buchen, am ersten Tag unsere Wohnung finden und. am zweiten Tag einziehen!
Im Vorfeld hatte ich mit zwei Wohnungsagenten Kontakt. Beide Agenturen rieten uns, vorbei zu kommen und vor Ort zu schauen. Wohnungen, welche zu besichtigen wären, können auch gleich bezogen werden, hiess es. So machten wir uns nach einem reichhaltigen Frühstück (Toast with salted Butter and american coffee) auf zum ersten Agenten. Von der nächstgelegensten Tube-Station wanderten wir durchs idyllische Chelsea, schwitzten in unseren Herbstklamotten bei 30 Grad und bestaunten wunderschönste viktorianische Häuser und prachtvolle Gärten. In der Agentur erkundigten wir und nach dem Agenten... er komme in ca. einer Stunde wieder... er rufe uns dann an. Mit einer Liste aller vorhandenen Liegenschaften stiefelten wir zurück zur Tube-Station und machten uns auf zur nächsten Agentur.
An diesem Punkt muss ich festhalten, dass ich mit meinen eher sehr hohen Navyboots unterwegs war. Da wir etwas knapp Gepäck mitführen durften (siehe Post 1), mussten auch was die Schuhe betrifft Prioritäten gesetzt werden.
Etwas später und ein paar Inches weniger unter den Füssen betraten wir die zweite Agentur. Ganz im Gegensatz zur ersten war diese gerangelt voll mit jungen Deutschen, Spanier, Inder und ähnlichen, die alle auf der Suche nach einer Wohnung waren... Eine halbe Stunde später verliessen wir die Agentur mit drei Besichtigungsterminen in den kommenden vier Stunden.
Die erste Besichtigung war etwas angsteinflössend. Der Landlord (Vermieter) führte uns eine massiv steile, schmale und lange Treppe hinauf und bat uns die Schuhe auszuziehen. Er öffnete die Tür zum Studio und wir standen in der Küche, wo in einer Pfanne sehr würzige Hacktätschli in noch mehr Fett brutzelten. Der Fernseher lief und auf der Couch lag ein etwas verwarloster Russe (gem. Stefan). Mir hat ein Blick auf einen hässlichen Fuss mit schrecklichen Nägeln gereicht... die Wohnung wäre in 10 Tagen frei.... Stefan wollte ihm noch beibringen, dass ausgemacht war, dass die Wohnung sofort zu haben wäre. Fabrizio wollte uns dann noch ein Zimmer zeigen, welches auf 1. November zu haben wäre.... während wir noch im Treppenhaus plauderten, dass wir ab morgen ein Studio bräuchten und nicht erst in einem Monat, grüsste uns noch eine potentielle Mitbewohnerin, die eingewickelt in ein Badetuch aus der Dusche kam.
Leider mussten wir Fabrizio enttäuschen und sind wieder gegangen.
Um 1800 standen wir vor dem nächsten Haus. Zusammen mit zwei Indern und zwei Studentinnen. Maria (die Vermieterin) zeigte uns drei sehr enge Studios mit je einem Dusche/WC/Brünneli auf ca. 180cm3. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Stefan und ich uns hier jeden Morgen zurecht machen würden, geschweige denn Duschen oder Schmicken... ...man stelle sich vor. Dusche/WC/Brünneli in einer ToiToi-Schiissi.
Maria hatte für uns noch weitere Wohnungen auf Lager... unsere dritte Besichtigung. Wir wussten, dass wir nun etwas finden mussten, da wir tagsdarauf um 11h auschecken sollten. So marschierten wir ca 15min hinter Maria her und fanden uns vor diesen weissen Reihenhäuser wieder, wovon es hier in London tausende gibt. Hier hatte Maria vier Studios, die zur Verfügung standen. Alle vier gefielen uns, wobei eines zu teuer war.... so standen wir auf der Strasse und mussten uns für eines entscheiden. Schlussendlich haben wir uns gegen Kellerloch mit Sitzplatz und auch gegen TV-Ecke mit Küche & Bad im UG aber für die Wohnküche mit Balkönli im dritten Stock entschieden....
Hey ihr zwei ... WOW da geht's ja anders ab bei der Wohnungssuche! Ich glaube der Russe hätte mich auch noch interessiert! :-)
AntwortenLöschenCool dass ihr am Ende doch noch etwas gefunden habt dass euch zumindest einigermassen zusagt.
Euer Blog ist echt schöne geworden! auch die Kommentarfunktion ist natürlich genial :-)
Weiterhin eine gute Zeit und mit vielen neuen Abenteuern wünsche ich euch ...
LG, Simon
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